Mittelwände einlöten - die richtige Vorgehensweise
Richtiges Mittelwände einlöten in das Rähmchen will gelernt sein, besonders für Imker-Neueinsteiger entstehen hierbei viele Fragen.
Ein geordneter und sauberer Wabenbau gilt als ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Honigernte. Als Grundlage werden richtig verdrahtete Holzrähmchen verwendet. Mithilfe eines Einlöttrafos kann man hier die Mittelwände einlöten. Hier erfahren Sie alles rund um dieses Thema.
Richtige Vorbereitung für das Mittelwände einlöten
Vor dem Mittelwände einlöten ist es wichtig, alle benötigten Utensilien bereit zu halten:
- Gedrahtete Rähmchen (wahlweise mit Edelstahldraht oder verzinntem Draht)
- Passenden Einlöttrafo (passende Stärke für Edelstahldraht oder verzinnten Draht)
- Mittelwände
- Ggf. Drahtspanner
Das Mittelwände einlöten sollte immer „handwarm“ erfolgen, am besten also die Mittelwände schon ein paar Tage vor dem Einlöten bei Raumtemperatur lagern. So haben sie die richtige Temperatur. Zu kalte Mittelwände können nach dem Einlöten Wellen bilden, da sie sich ausdehnen, sobald sie warm werden. Dies kann den Aufwand beim Entdeckeln der Waben bei der Honigernte erhöhen und die Gefahr von Wabenbruch beim Schleudern nimmt ebenfalls zu.
Welcher Einlöttrafo sollte fürs Mittelwände einlöten benutzt werden?
Grundsätzlich sollte man den verwendeten Einlöttrafo auf den Rähmchendraht abstimmen. Sind die Rähmchen mit Edelstahldraht bespannt, wird ein stärkerer Trafo benötigt (38-45V). Für verzinnten Rähmchendraht wird eine geringere Stärke benötigt (12-19V). Es gibt auch Modelle, bei denen die Stromstärke durch einen Hebel dem verwendeten Draht angepasst und umgeschalten werden kann.
Mittelwände einlöten – die richtige Vorgehensweise
Der Einlöttrafo wird mit dem Netzstecker an den Strom angeschlossen und bereitgelegt. Das vorbereitete Rähmchen wird flach auf den Tisch und die Mittelwand in das Rähmchen auf den Draht gelegt. Nun werden die beiden Enden des Trafos („Bananenstecker“) kurz an die Nägel, mit denen der Draht befestigt ist (meist gebläute Senkkopfstifte, sog. „Kartatstifte“) oder direkt an den Draht angehalten, bis die Mittelwand in den Rähmchendraht geschmolzen ist. Der Draht sollte nun in der Mitte der Mittelwand sitzen und auf beiden Seiten noch leicht mit Wachs bedeckt sein. Schon ist das erste Rähmchen fertig und kann für den Bienenstock verwendet werden.
Die wichtigsten Tipps rund ums Mittelwände einlöten
Der Draht sollte stramm im Rähmchen sitzen, eventuelles Nachspannen mit einem Drahtspanner wird empfohlen. Dies sorgt dafür, dass der Draht gleichmäßig in die Mittelwand einschmelzen kann. Wenn Sie das Rähmchen selbst bespannen, sollte immer darauf geachtet werden, dass sich beide Nägel („Kartatstifte“), mit denen die Enden des Rähmchendrahtes fixiert werden, an gut erreichbarer Stelle befinden. Am besten beide an der gleichen Seite des Rähmchens:
- Bei waagrechter Drahtung: beide Nägel auf der Vorderseite links und/oder rechts anbringen./li>
- Bei senkrechter Drahtung: beide Nägel auf der Ober- und/oder Unterkante des Rähmchens anbringen.
Außerdem wird empfohlen den Trafo nicht zu lange an die Nägel oder den Draht anzuhalten, da die Mittelwand ansonsten durch die Drähte durchschmelzen kann.
Wie wird die Mittelwand richtig im Rähmchen platziert?
Die Platzierung der Mittelwand ist eine grundlegende Frage beim richtigen Mittelwände einlöten. Ob die Mittelwand oben oder unten platziert werden soll, lässt sich einfach klären: Mittelwände sollten immer unten am Rähmchen angelegt werden, da so die Mittelwand nicht nach unten rutschen kann (vor allem wichtig, wenn die Mittelwand von den Bienen ausgebaut wird und schwerer wird) und die Bienen den Spalt zum oberen Rähmchenholz sehr wahrscheinlich zu bauen, einen Spalt unten jedoch erfahrungsgemäß offen lassen würden.
Wie viele Drähte werden beim Mittelwände einlöten gleichzeitig bearbeitet?
Heutzutage ist es bei handelsüblichen aber auch bei selbst bespannten Rähmchen üblich, dass der gesamte Draht auf einmal durch das Rähmchen geführt wird (je nach Rähmchengröße und Drahtrichtung in 3-5 Bahnen mit Abstand von ein paar Zentimetern) und nur die Enden mit 2 gebläuten Nägeln festgemacht werden. An diesen Nägeln hält man den Trafo an und somit wird der gesamte Draht gleichmäßig erhitzt und die Mittelwand kann einschmelzen. Jede Drahtbahn extra zu löten ist nicht nötig und auch viel zu aufwändig.
Sollte man jedoch einen Trafo verwenden, welcher zu schwach für den angebrachten Draht ist, kann es jedoch trotzdem funktionieren, wenn jeder Draht einzeln eingelötet wird, also ein Kontakt am Anfang und einer am Ende einer Drahtbahn hergestellt wird.
Mittelwände einlöten ohne Trafo oder ohne Strom?
Grundsätzlich ist Strom nötig, um Mittelwände einzulöten. Es gibt einige Alternativen zu herkömlichen Einlöttrafos für Bienenwachs Mittelwände, wie zum Beispiel selbst gebaute Geräte aus alten Ladegeräten oder Eisenbahntrafos oder das Mittelwände einlöten mit Lötkolben. Hier sollte jedoch äußerste Vorsicht geboten werden, wenn keine elektrische Fachkenntnis besteht.
Eine Alternative um eine Mittelwand im Rähmchendraht zu befestigen, ist das Verwenden eines sogenannten Rillenrädchens. Mit dieser Methode kann das Mittelwände einlöten ohne Strom erfolgen. Hier wird die Mittelwand auf den Rähmchendraht gelegt und das Rillenrädchen am Draht entlanggeführt. Somit wird der Draht in die Mittelwand „gedrückt“. Diese Methode ist natürlich um einiges aufwändiger und gelingt oftmals nicht so gleichmäßig wie das Einlöten mittels Trafo.
Mittelwände einlöten – mit den richtigen Tipps zum Erfolg
Wie bei so vielen Dingen gilt auch beim richtigen Mittelwände einlöten: Übung macht den Meister! Nach ein paar eingelöteten Rähmchen bekommen Sie schnell Routine bei der Vorgehensweise und die Grundlage für den geordneten Wabenbau Ihrer Bienen. Somit steht einer ertragreichen Honigernte nichts im Wege.
Sollten Sie Fragen rund um das Thema Mittelwände einlöten haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung - zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.