Faulbrut
Über die am häufigsten auftretenden Bienenkrankheiten sollte jeder Imker Bescheid wissen. Im Wachs-Hödl Ratgeber finden Sie bereits einen vergangenen Beitrag über unterschiedliche Bienenkrankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten. Die Faulbrut ist mit Sicherheit eine der bekanntesten Bienenkrankheiten. Aus diesem Grund wollen wir uns hier genau diesem Thema widmen. Erfahren Sie jetzt, wie Sie Faulbrut erkennen und richtig behandeln können.
Faulbrut bei Bienen – was ist das eigentlich genau?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten der Faulbrut, welche hier erklärt werden.
Amerikanische Faulbrut
ACHTUNG: Die amerikanische Faulbrut ist anzeigepflichtig! Dies geschieht bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bzw. beim Seuchenwart im Imkerverein. Darauf folgend werden weitere Maßnahmen wie die Errichtung einer Sperrzone, Kontrolluntersuchungen, und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt.
Erreger der amerikanischen Faulbrut ist ein sehr widerstandsfähiges Bakterium, welches über Jahre hinweg ansteckungsfähig bleiben kann.
Die Amerikanische Faulbrut zeigt sich durch einfallende, löchrige Zelldeckel. Die Sporen sind erst unter dem Mikroskop ersichtlich. Zur sicheren Diagnose sollte immer eine Futterkranzprobe an geeignete Labore gesendet werden. Erst dann kann eine eindeutige Aussage getroffen werden. Die ansteckungsfähigen Sporen werden von den Maden durch das Futter aufgenommen und breiten sich somit weiter aus. Im Frühstadium der Krankheit ist oftmals ein lückenhaftes Brutnest ein Hinweis auf die Krankheit. Oftmals wird die amerikanische Faulbrut jedoch erst viel später erkannt.
Ist die Krankheit einmal im fortgeschrittenem Stadium ist eine Selbstheilung des Bienenvolkes nicht mehr möglich. Bevor man hier mit den Sanierungsmaßnahmen beginnt, sollte man sich auch fragen, woher der Ausbruch der Krankheit gekommen sein könnte. Es sind daher ebenfalls benachbarte Bienenstände gründlich zu kontrollieren. Für die Sanierung sollte ein erfahrener Bienenseuchenwart herangezogen werden.
Vernichtung von erkrankten Bienenvölkern
Ist die Krankheit einmal vorangeschritten, sollte das komplette Bienenmaterial vernichtet werden und alte Beuten sollten ebenfalls verbrannt werden. Jegliche Beutenteile sind durch eine Wärme oder Laugenbehandlung zu desinfizieren. Das komplette Wabenmaterial kann verbrannt oder stark erhitzt werden, um die Sporen abzutöten. Wachs Hödl bietet hier den Service, das Bienenwachs wieder sporenfrei zu machen.
Hinweis: Für den Menschen besteht durch die Sporen keine Gefahr.
Vorbeugungsmaßnahmen
- Regelmäßige Kontrollen bei den Bienenvölkern - verwahrloste Bienenvölker stellen ein großes Risiko dar.
- Beim Zukauf von Bienenvölkern immer deren Gesundheitszustand beachten.
- Auf gesunde, starke Völker achten.
Europäische Faulbrut
Die europäische Faulbrut ist zumindest in Österreich nicht mehr anzeigepflichtig. Man versteht darunter eine ansteckende Erkrankung der Bienenmaden.
Erkennbar ist die europäische Faulbrut durch die veränderte Lage der Made, welche auch schon vor der Verdeckelung der Zelle abstirbt. Nicht abgestorbene Maden entwickeln sich zu abnormalen, kleinen Bienen. Hinweis auf die Erkrankung kann ein löchriges Brutnest sein. Bei leichter Form kann die europäische Faulbrut durch „Selbstheilung“ der Bienen wieder verschwinden.
Stark befallene Bienenvölker sollten ebenfalls vernichtet werden. Bei schwach befallenen Völkern sollte die betroffene Brut entfernt werden.
Faulbrut erkennen: wie äußern sich Faulbrut Symptome?
- Lückenhafte Brut
- Strenger, knochenleimartiger Geruch der Beute
- Einzeln stehen gebliebene, verdeckelte Brutzellen
- Verfärbung der Brut mit eingefallenen Zelldeckeln
Die Streichholzprobe
Bei Verdacht auf Faulbrut erfolgt eine Streichholzprobe. Hierbei nimmt man ein Streichholz zur Hand, dieses führt man in eine Brutzelle in der sich eine auffällige Made befindet. Wenn dabei die tote Made in klebrigen Fäden am Streichholz haften bleibt ist dies ein Anzeichen für Faulbrut. Fällt diese Streichholzprobe positiv aus, kann man sich 100%ige Gewissheit durch eine Laboruntersuchung holen.
Faulbrut behandeln – wie geht man richtig vor?
- Bei der amerikanischen Faulbrut hilft nichts, außer das Bienenvolk zu vernichten, um eine Ansteckung der anderen Völker zu verhindern
- Ein Befall muss beim Veterinäramt angezeigt werden, da daraufhin ein Sperrbezirk ausgerufen werden muss
- Bei europäischer Faulbrut hilft entweder das Abtöten oder eine Kunstschwarmbildung mit Hungerphasen der erkrankten Völker
- Bei beiden Faulbrut Arten muss das Zubehör und die Ausrüstung gründlich gereinigt und desinfiziert werden
Faulbrut vorbeugen und verhindern
- Regelmäßig auf Sporen des Erregers kontrollieren
- Sichere Gewissheit durch eine mikrobiologische Untersuchung einer Futterkranzprobe
- Beim Bienenvolk kaufen stets auf ein beigelegtes Gesundheitszeugnis achten
- Wabenhygiene ist unabdingbar, alte Waben regelmäßig durch neue Mittelwände ersetzen
Faulbrut – auf die richtigen Handlungsmaßnahmen kommt es an
Ein auftretender Faulbrutfall sollte nicht verschwiegen werden, da dies unnötigen Mehrschaden mit sich bringen kann. Geschulte Seuchenwarte, welche sich in fast jedem Imkerverein befinden, sind sicherlich bei der Sanierung behilflich.
Wachs Hödl ist Ihr Partner, wenn es um Bienenwachs geht. Durch kontrollierte Erhitzung wird das Wachs entsprechend behandelt und kann danach wieder ohne Bedenken eingesetzt werden. Bei weiteren Fragen oder Anregungen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.