Wie entsteht Honig? - Erfahren Sie alles über die Honigentstehung!
Honig vom Imker: gesund, süß und lecker - aber wie entsteht der Honig eigentlich? Eine Frage, die nicht nur für Imker, sondern für alle Bienen und Honigfreunde interessant ist. Wir möchten Ihnen in diesem Ratgeber umfassendes Wissen vermitteln, sodass die Frage, wie Honig entsteht, für Sie beantwortet wird.
Erfahren Sie jetzt im Wachs Hödl Ratgeber alles über die Honigentstehung.
Honigentstehung - was sind die Voraussetzungen?
Die Honigentstehung ist ein komplexer Prozess. Hierfür sind Honigbienen essenziell. Damit Bienen überhaupt dazu kommen, einen Honig zu produzieren, sind ausreichend Blüten oder Honigtau nötig. Die Blüten liefern den Nektar, welcher von den Bienen für die Honig Entstehung gesammelt wird. Daraus wird später einmal der Blütenhonig. Als Honigtau bezeichnet man die zuckerhaltigen Wasser-Ausscheidungen von pflanzensaugenden Insekten, wie z.B. Blattläusen oder Zikaden. Auch dieser wird von den Bienen gesammelt und dient später für die Entstehung von Waldhonig. Der Nektar und Honigtau der von den Bienen gesammelt wird, dient den Bienen eigentlich als Nahrungsreserve, vor allem im Winter.
Wie entsteht Honig?
Für 1 kg Blütenhonig sind über 10 Millionen Blütenbesuche der Bienen nötig. Dabei wird eine Strecke, welche ca. sechs Mal um die Erde führen würde, zurückgelegt. Ganz nebenbei sorgen die Bienen somit auch für die wichtige Bestäubung der Pflanzen. Die fleißigen Bienen fliegen von Blüte zu Blüte oder durch den Wald und saugen den Blütennektar oder Honigtau mit ihrem Rüssel auf und dieser wird in der sogenannten Honigblase für den Heimtransport zum Bienenstock zwischengelagert. Schon beim Heimtransport des Nektars wird Wasser entzogen. Im Bienenstock angekommen, wird der Blütennektar oder Honigtau an die Stockbienen weitergegeben, dabei reichert sich der Inhalt mit Enzymen, Eiweißen, Säuren und weiteren wichtigen Nährstoffen an. Schließlich wird das gesammelte in die Wachszellen oder Honigwaben einlagert.
Wichtig bei der Honig Entstehung ist es, dass sich der Wassergehalt des Blütennektars oder des Honigtaus reduziert, ansonsten würde der Honig zu gären anfangen. Durch Fächern mit den Flügeln beschleunigen die Bienen das Verdunsten des Wassers. Ist die Wabenzelle vollgefüllt mit Honig und hat der Honig einen Wassergehalt von ca. 20 % erreicht, wissen die Bienen das genau und beginnen die Honigwaben mit einem luftdichten Wachsdeckel zu verschließen. Während des Reifungsprozesses geschehen vor allem aufgrund der Enzyme noch einige chemische Veränderungen des Honigs. Ab diesem Zeitpunkt ist die Honigentstehung seitens der Bienen beendet und der Imker kann das weitere Vorgehen übernehmen und mit dem Schleudern des Honig beginnen. Mehr dazu finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema Honig selber machen.
Wichtig: Ist der komplette Honig einer Saison geerntet und geht es in den Herbst hinein, wo die Bienen keine Trachtquellen mehr finden, ist es nötig, den Bienen einen Ersatz für den Honig, den der Imker geerntet hat, bzw. ein Futter bereit zu stellen, damit diese sich für den Winter stärken können und einen Vorrat für den Winter haben. Mehr dazu finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema Bienen füttern.
Wie entsteht sortenreiner Honig und was versteht man darunter?
Natürlich gibt es nicht nur Blütenhonig oder Waldhonig. Vor allem für Blütenhonig gibt es eine Vielzahl weiterer Bezeichnungen und Varianten. Diese Bezeichnungen hängen immer von der Trachtquelle und dem Blütenangebot, welches die Bienen vorfinden, ab. Haben die Bienen erst mal eine feste Quelle gefunden, fliegen sie diese immer wieder an. Solche Blütenquellen können z. B. Lindenblüten, Rapsblüten, Sonnenblüten oder in südlichen Regionen Europas auch Lavendelblüten sein. Viele Imker „wandern“ aufgrund solcher Trachtquellen mit Ihren Bienen genau in diese Region, um einen solchen Honig ernten zu können. Das heißt, sie stellen Ihre Bienenstöcke in die Nähe solcher Quellen. Da Bienen in der Regel nur wenige Kilometer weit fliegen, kann der Imker dies ziemlich gezielt steuern, wenn er weiß, wo solche Trachtquellen zu finden sind. Kleinere Honigräume wie z. B. bei der Verwendung von Flachzargen sind bei der Entstehung von sortenreinem Honig von Vorteil. Da der Honigraum hier kleiner als bei Vollzargen ist, fällt es den Bienen leichter, diesen während der oft kurzen Trachtzeit einer einzelnen Trachtquelle voll zu füllen.
So ergeben sich neben reinem Blüten- und Waldhonig eine Vielzahl an Honigsorten:
Blütenhonig |
Niedrige elektrische Leitfähigkeit Mittlerer pH-Wert von ca. 3,9 |
Waldhonig oder „Honigtauhonig“ |
Hohe elektrische Leitfähigkeit Mittlerer pH-Wert von ca. 4,7 Dunklere Farbe |
Lindenhoing |
Helle und Gelbliche Farbe Blüte je nach Region und Sorte im Juni und Juli |
Akazienhonig |
Kristallisiert eher langsam Helle Farbe Blüten je nach Region im März und April |
Kastanienhonig |
Kristallisiert eher langsam Braune bis rotbraune Farbe Blüte je nach Region im April bis Juni |
Löwenzahnhonig |
Intensiv gelb |
Sonnenblumenhonig |
Dunkelgelbe Farbe |
Beliebte Honigsorten aus südlicheren Regionen Europas:
- Thymianhonig
- Rosmarinhonig
- Lavendelhonig
- Orangenhonig
- Etc.